Erschreckend echt

23 Januar 2024

So entstehen Bilder mit KI

Was im Shop von ETAVIS-Mitarbeiter Stephan Zorbakir wie ein mit Pinsel gemaltes oder mit einer Kamera fotografiertes Bild aussieht, ist in Wahrheit durch verschiedene Begriffe in einem KI-Programm entstanden. Wer jetzt nur Bahnhof versteht, erfährt hier mehr über den neuen digitalen Trend.

Porträtbild, Fotografie, Acrylmalerei? Fehlanzeige. All diese Bilder entstanden durch künstliche Intelligenz (KI). Der Künstler dahinter: Elektroinstallateur Stephan Zorbakir. Vor rund einem Jahr begann er, sich intensiv mit dem Gestalten von Bildern mit KI auseinanderzusetzen. Darauf aufmerksam wurde er durch seinen bereits damaligen Geschäftspartner, mit dem er nebenbei ein Partylabel führte und an verschiedenen Veranstaltungen Musik auflegte. «Normalerweise bin ich kein Fan solcher Computersachen. Aber erstaunlicherweise war ich ziemlich angefressen von diesen Bildern», erklärt Stephan.

Uns allen ist es nicht entgangen, dass die künstliche Intelligenz immer mehr den Weg in unseren Alltag findet und dabei beinahe unbegrenzte Möglichkeiten bietet. Noch ist die Technologie jedoch für viele komplett fremd. «Als wir vor zwei Jahren begannen, Bilder mit künstlicher Intelligenz zu erstellen, waren wir in der Schweiz noch eine der Einzigen, die auf diesem Gebiet Fuss fassten», erzählt Stephan. Daher packten die beiden Freunde ihre Chance und gründeten ein Unternehmen: die Mulambo.art KLG. Der Name Mulambo stammt von einem Songtitel einer bei den beiden beliebten Band.


Quelle: ZVG / Stephan Zorbakir (erstellt mithilfe von KI)

Die beiden Geschäftspartner bezogen dieses Jahr zwei Wochen Ferien, um ihren kompletten Webshop selbst aufzubauen. «Das war enorm aufwendig und so etwas will ich nie mehr machen», erzählt der Elektroinstallateur lachend. Dennoch habe sich der Aufwand gelohnt: «Nun wissen wir wenigstens, wie der Shop funktioniert, und können jederzeit Anpassungen selbst vornehmen.» Neben dem Verkauf ihrer Bilder möchten die beiden der Kundschaft auf dem Webshop vor allem ihr Können und ihre Vielfalt zeigen. «Acrylmalerei, Porträtbilder von vermeintlich realen Menschen oder Street-Art: Wir machen alles. Unser Fokus sind jedoch individuelle Spezialaufträge. Dabei bleiben bei unseren Kunden keine Wünsche offen.» Neugestaltete Bilder mit dem eigenen Gesicht sind dabei nicht unüblich. «Eine Mutter bat uns beispielsweise einmal, die ganze Familie als Superhelden zu gestalten. Solche Aufträge machen unglaublich viel Spass», so der 43-Jährige.

Doch wie funktioniert denn nun das Ganze überhaupt? «Ganz banal gesagt, hast du in deinem KI-Programm ein weisses Blatt Papier, welches du mit verschiedenen Begriffen ‹bemalen› kannst», erklärt Stephan und fährt fort: «Du startest immer mit den Schlagworten ‹image prompt›, damit das Programm weiss, dass du ein Bild generieren möchtest.» In diesem Programm sei nämlich auch die Erstellung von Videos oder Songs möglich. «Danach gibst du in einer beliebigen Sprache verschiedene Stichworte ein. Wenn du beispielsweise eine abstrakte Katze haben möchtest, dann schreibst du das in ein paar Begriffen so hin. Wenn du fertig bist, generiert dir das Programm vier Vorschläge. Bist du zufrieden, kannst du einen davon weiterverwenden.» Die Bilder aus dem Programm seien aber grundsätzlich an sich noch nicht brauchbar. Sie müssen erst noch in einem Bildbearbeitungsprogramm bearbeitet werden, wie beispielsweise in Adobe Photoshop.

Quelle: ZVG / Stephan Zorbakir (erstellt mithilfe von KI)

Welche und wie viele Begriffe für das perfekte Bild notwendig sind, ist sehr individuell. Es benötige jedoch schon einige Schlagwörter, um ein gutes Bild zu erhalten. «Je genauer die Begriffswahl, desto präziser und besser wird auch das Bild.» Bei der Kreation überlässt Stephan aber nichts dem Zufall. «Bevor ich anfange, habe ich immer eine ganz genaue Idee vor Augen, wie das Endprodukt aussehen soll. Würde ich einfach irgendwelche Begriffe eingeben, würde das zu einem Chaos führen.» Die Inspiration für seine Bilder holt er sich von überall, wo er gerade ist. «Man muss nur mit offenen Augen durch die Welt gehen, dann fallen einem immer schöne und interessante Dinge auf.»

Wie viel Zeit die Erstellung eines solchen Bildes in Anspruch nimmt, ist sehr unterschiedlich. «Manchmal hast du Glück und du hast bereits nach der ersten Eingabe einiger Begriffe das für dich perfekte Bild, welches du weiterbearbeiten kannst. Dann dauert das Ganze vielleicht eine Stunde. Das ist aber in den seltensten Fällen so. Mehr als acht Stunden habe ich für ein Bild jedoch noch nie gebraucht».

Die Bilder von Stephan und seinem Geschäftspartner können auf ihrem Webshop angeschaut werden: mulambo.art

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